Zusammenfassung
Der TSH-Rezeptor ist eines der wichtigsten Ziele von regulatorischen und pathologischen
Prozessen in der Schilddrüse. An die cAMP-Produktion ist er mittels des G-Proteins
Gs gekoppelt. Bei autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen verursacht seine Aktivation
durch stimulierende Antikörper den Morbus Basedow, während seine Inhibierung durch
blockierende Antikörper einige Fälle von Myxödem erklärt. Die Klonierung der TSH-Rezeptor-DNA
wurde durch “low stringency PCR” über den Umweg der Klonierung eines TSH-Rezeptorfragmentes
erreicht. Die Primärstruktur des TSH-Rezeptors beinhaltet sieben wahrscheinlich transmembranäre
Segmente, wie sie für andere G-Protein-gekoppelte Rezeptoren bekannt sind. Wie die
Gonadotropinrezeptoren enthält sie zusätzlich einen langen glykosilierten extrazellulären
aminoterminalen Anteil, welcher aus der unvollständigen Wiederholung eines Leucin-reichen
Motivs besteht. Dieser Anteil ist für die Hormonbindung verantwortlich, während die
Interaktion mit den Gs die intrazellulären, transmembranären Anteile betrifft. Der
Effekt von TSH und Forskolin auf die TSH-Rezeptor-mRNA-Akkumulation wurde in Primärkulturen
von Hundeschilddrüsenepithelzellen untersucht. Dedifferenzierende Agenden wie EGF,
Serum und TPA vermindern die Akkumulation der TSH-Rezeptor-mRNA beträchtlich. Diese
Inhibierung ist jedoch nie komplett. TSH oder Forskolin können die Reakkumulierung
der TSH-Rezeptor-mRNA bewirken. Das Maximum wird hier nach 20 Stunden erreicht. Die
chronische Stimulierung kultivierter Thyreozyten durch TSH über mehrere Tage führt
nicht zu einer wichtigen „down”-Regulierung der TSH-Rezeptor-mRNA. Die Expression
des rekombinanten TSH-Rezeptors in transfizierten Zellinien ist eine praktikable und
sensitive Methode zur Messung von Autoantikörpern bei Morbus Basedow.